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02 September, 2023
Wine

Wie viel Prozent muss Wein haben?



Bei alkoholischen Getränken wird der Alkoholgehalt in Volumenprozent angegeben. Die Prozent-Angabe mit dem Symbol % auf dem Wein-Etikett ist gesetzlich vorgeschrieben und bedeutet keinesfalls Promille. Nach dem Weingenuss lässt sich der Alkoholwert im Blut in Promille messen, das Zeichen dafür sieht so aus: ‰
Unterschied zwischen Promille und Volumenprozent

 



Bei der Einheit Promille handelt es sich um ein Tausendstel. Im Unterschied dazu bezeichnet die Größe Prozent ein Hundertstel. So lässt sich der Anteil an reinem Alkohol im Lieblingswein ganz leicht selbst bestimmen. Dazu wird die Gesamtmenge in Millilitern (also zum Beispiel 750 ml bei einer Flasche Wein) mal Volumenprozent durch 100 gerechnet, also beispielsweise 13 %. Anschließend wird das Ergebnis noch mal 0,8 gerechnet, um den Anteil in Gramm an purem Alkohol im Wein selbst ausrechnen zu können. 

Beispiel:
750 ml Wein x 13 Vol.-% : 100 x 0,8 = 78 Gramm Alkohol in der Weinflasche

Dieselbe Kalkulation lässt sich natürlich auch auf ein Glas Wein herunterrechnen. Wichtig für die eigene Berechnung des Alkoholanteils im Wein sind lediglich die getrunkene Menge sowie der Alkoholgehalt in Volumenprozent.

 

Wonach richtet sich der Alkoholgehalt im Wein?



Wein gibt es in ganz verschiedenen Stärken, mit viel oder wenig Alkohol. Während im Bier zwischen 4-5 % Alkohol stecken, enthält Wein 11-18 % Alkohol, Likör zwischen 10-40 %. Der Alkoholgehalt richtet sich im Wein nach mehreren Faktoren:
 

  • Reifegrad der Weintrauben und Rebsorte 
     
  • welche Hefen für die Weingärung eingesetzt werden 
     
  • Temperatur während der Gärung 
     


Hochprozentige Rot- und Weißweine finden einen immer höheren Absatzmarkt und wie so oft in der Wirtschaft bestimmt die Nachfrage auch beim Wein das Angebot. Rotwein enthält häufig mehr Prozent Alkohol als Weißwein, was sich sowohl auf den Weingeschmack als auch auf die Haltbarkeit des Rebensaftes auswirkt.

 

Welcher Alkohol ist im Wein enthalten?



In Rot-, Weiß- und Roséwein finden sich unterschiedliche Alkoholarten. Es kann sowohl Ethanol als auch Methanol im Wein enthalten sein, was vornehmlich einer langen Haltbarkeit des Weins dient. Liebliche Weinsorten sind alkoholhaltiger als trockene Weine, was vor allem auch an der Reifung der Trauben liegt. Ein von Natur aus hochprozentiger Wein wurde in einem warmen Weinbaugebiet kultiviert, jedoch lässt sich der Alkoholgehalt eines Weins nach dem Keltern auch durch die Auswahl der Hefen beeinflussen. Für die richtige Gärung kommen sowohl Spontanhefen als auch Reinzuchthefen zum Einsatz. Vor allem bei Apfelwein und anderen Früchte-Vergärungen wird auf den Einsatz von speziell gezüchteten Hefen während der Gärung verzichtet. Schmeckt oder riecht ein Wein nach Hefe, ist dies keinesfalls als Qualitätsmangel anzusehen. Einen verdorbenen Wein erkennt man am typisch sauren Geruch und Geschmack, der an Essig erinnert. Bei falscher Lagerung können sich in der Weinflasche dann auch Ablagerungen bilden, die landläufig als Essigstich bezeichnet werden. Der Alkoholgehalt sinkt mit Zunahme von Essiggeruch und -geschmack des Weins. Durch die Zugabe von Schwefel lässt sich jeder Wein haltbar machen, besonders bei Discounter-Weinen ist der Schwefelanteil erhöht.

 

Weinrecht und Alkoholgehalt im Wein



In Deutschland werden die verschiedenen Weine im Weingesetz nach ihrem Gehalt an Zucker unterteilt in:
 

  • Prädikatswein 
     
  • Qualitätswein 
     
  • Landwein 
     
  • Wein (vormals Tafelwein) 
     


Des Weiteren dürfen in ganz Europa seit 2006 auch sogenannte Kunstweine vertrieben werden, die vornehmlich aus Amerika stammen. Glühwein ist ein allgemein bekannter Vertreter der Kunstweine, welche unter Zugabe von natürlichen oder künstlichen Würzmitteln aus dem Konzentrat des Mosts produziert werden. Geschmacklich können Kunstweine echten Weinen so sehr ähneln, dass bei der Weinprobe keine eindeutige Unterscheidung möglich ist. Um einen Kunstwein herzustellen, muss kein Gärprozess stattfinden – der Alkoholgehalt wird dann durch die Zugabe von Ethanol oder Methanol beeinflusst.

 

Welches ist der stärkste Wein?



Wer einen Wein kauft mit einem unnatürlich hohen Alkoholgehalt von beispielsweise 25 %, kann davon ausgehen, dass dieser nicht durch natürliche Gärung entstanden ist. Durch die Zugabe von Alkohol wird der Gärvorgang des Weins unterbrochen, wodurch die natürliche Süße im Wein erhalten bleibt. Ein günstiges Klima für die Gärung herrscht bei einem Alkoholgehalt im Wein von bis zu 15 %.

 

Welcher Wein enthält den wenigsten Alkohol?



Leichte Weine wie Bacchus oder Chardonnay enthalten von Natur aus nur wenig Alkohol. Wer nachmittags an einem warmen Sommertag ein Glas Wein genießen möchte, ohne dabei betrunken zu werden, verdünnt den Lieblingswein einfach zu einer spritzigen Weinschorle, welche an heißen Tagen auch herrlich mit Eiswürfeln genossen werden kann.

 

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Jeff Autor

Wein ist Leidenschaft. Es gibt keinen schlechten Wein, denn jeder Geschmack ist unterschiedlich. Den Facettenreichtum eines Weines zu Erforschen bereitet mir sehr große Freude. Den Wein ist Kunst.