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02 September, 2023
Wine

Deutsche Weine

Reiner Wein, eingeschenkt: ein Streifzug durch Deutschlands schönste Weinregionen

Unglaubliche 50 Millionen Menschen reisen jedes Jahr primär wegen des Weins in die deutschen Weinregionen. Es locken 13 deutsche Anbaugebiete, verteilt über 103 000 Hektar Rebfläche. Sie gehören zu den nördlichsten der Welt und sind allesamt beliebt. 

13 Weinregionen, welche für Qualitäts- und Prädikatsweine zugelassen sind, bereichern vor allem den Südwesten entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse. Zwei Regionen liegen im Osten Deutschlands, an Elbe, Saale und Unstrut. Ihre Rebgärten verraten Schicksal und Ambition ihrer Besitzer: Mal wuchert ein Müller-Thurgau melancholisch vor sich hin, mal steht der Weißburgunder stramm am Drahtrahmen. 



Auf Ihr Wohl! Regionen vom Wein und von Winzern geprägt – die Top 5 


1. Anbaugebiet Mosel-Saar-Ruwer – hier dreht sich alles um den Wein


Im Jahresverlauf lockt diese Region mit einer Fülle von Weinfesten, Weinproben und Weinmessen. Etliche Weinlehrpfade und Weinmuseen stehen dem Besucher offen.
Ein Besuch dieser Region wäre unvollständig, wenn man nicht auch dem Wein zusprechen würde. Gleich drei bedeutende Weinanbaugebiete gibt es hier: Die Ahr, ein klassisches Rotweingebiet, die Nahe, die ihr Renommee den rassigen Riesling-Reben verdankt und schließlich die Mosel, ebenfalls berühmt für ihre Riesling-Weine. Die Besten zeigen sich spritzig, hocharomatisiert und voll subtiler Frucht. Wobei die edelsten Tropfen in schwerer Arbeit an den Steilhängen des Flusses gewonnen werden. 



2. Rheinland Pfalz – Weinberge, so weit das Auge reicht


Durch die Pfalz zieht sich von Beckenheim bis an die französische Grenze die malerische Deutsche Weinstraße. Die pfälzischen Weinberge gehen nahtlos in die Rebenlandschaft des Elsass über. Man sollte die Weinstraße gemächlich abfahren. So entdeckt man viele schöne Weinorte. Beim Speisen gilt: Der Wein sollte so kräftig sein wie das Gericht. Am besten eignet sich ein Spätburgunder. Wer es etwas eleganter mag, der probiert einen Schwarzriesling. 



3. Köstliche Tropfen aus kühlen Kellern – badische Lebensfreude


Badischer Wein und badische Lebensfreude lassen sich kaum voneinander trennen. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war der badische Wein außerhalb der Landesgrenzen fast unbekannt. Doch dann erlebte er innerhalb von 10 Jahren einen enormen qualitativen Aufschwung. Heute ist er, aus dem Angebot deutscher Weine nicht mehr wegzudenken. Die Lage Oberbergener Baßgeige, so benannt nach ihrer Geländeform, besitzt hervorragende Voraussetzungen für die anspruchsvollen Burgunderrebsorten. Eine Grauburgunder Spätlese dieser Lage wird als „Weinsouvenir“ in einer geigenförmigen Flasche abgefüllt. 

Schließlich kann man sich – was zweifellos den meisten Spaß bereitet – bei einer Weinprobe selbst von der Qualität der badischen Weine überzeugen. Dazu sucht man am besten den Badischen Winzerkeller auf, und genießt in romantischer Atmosphäre köstliche Tropfen aus alten Eichenfässern. 



4. Franken: von edlen Tropfen und deftigen Genüssen 


Roter Wein auf rotem Felsen: Wir sind dort, wo ein funkelndes Rotweinglas den Weg weist. 


Willkommen am Mainviereck! Hier gilt: Lebensfreude entlang des Rotwein-Wanderweges. Die Route führt durch sieben Weinbaugemeinden am fränkischen Untermain. Besonders schön ist eine Wanderung im Herbst, wenn sich die Blätter gelb färben und in der Sonne der rote Felsen leuchtet, der dem Burgunder seine Kraft gibt. Neben dem Burgunder wird hier vor allem Portugieser angebaut. Die Namen etlicher Weinlagen – zum Beispiel Jesuitenberg, Bischofsberg, Einsiedelei – erinnern an den klösterlichen Ursprung des Weinbaus in dieser Region. 



5. Traubenkür an der Elbe – willkommen in Deutschlands 13. Weinanbaugebiet


Im Anbaugebiet der unfreiwilligen Superlative werden die Guten zu Tröpfchen. Sachsens Weinregion ist am kleinsten, am östlichsten und wohl auch am eigenwilligsten. Man ahnt es schon! Den Weinen schadet das nicht, im Gegenteil. Jedes Jahr räumen sie die Preise ab.


Mit einer märchenhaften Erfolgsgeschichte geht das Schloss Proschwitz einher. Heute ist es das größte und spektakulärste Privat-Weingut in Sachsen. Die Genusslust von Adel und Klerus trieb ab Mitte des 12. Jahrhunderts eine hohe Weinkultur voran. In diesen Tagen verschwindet Haushund Coco in den rosenumkränzten Rieslingreihen. Der Löss bringt die Fruchtigkeit, der rote Granit speichert Wärme und verleiht dem Wein Fülle und Nachhaltigkeit. 
 

Bildnachweis:  © jackfrog / 123rf.com (108039980)

 

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Jeff Autor

Wein ist Leidenschaft. Es gibt keinen schlechten Wein, denn jeder Geschmack ist unterschiedlich. Den Facettenreichtum eines Weines zu Erforschen bereitet mir sehr große Freude. Den Wein ist Kunst.